Immer noch zweifeln viele Menschen am Nutzen von Meditation und halten sie für eine eher seltsame Aktivität, die man im Lotussitz ausüben muss. Dabei ist sie weder kompliziert, noch muss man dafür eine bestimmte Haltung einnehmen. Sie hat nichts mit Religion zu tun und jeder Mensch, egal wie alt, profitiert davon. In der Hirnforschung hat es in den letzten Jahren eine Reihe von interessanten Untersuchungen gegeben, die den wissenschaftlichen Nachweis der Wirksamkeit von Meditation mittels Hirnscans antreten. Viele Berichte der letzten Jahre haben der Meditation wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt und so finden sich inzwischen unzählige Kursangebote, um die verschiedenen Arten der Meditation zu erlernen. Grübeln und Tagträumen im Autopiloten Modus macht unglücklich Spricht man davon, sich im Hier und Jetzt zu befinden, bei sich zu sein, oder im gegenwärtigen Augenblick zu sein, klingt das ein bisschen esoterisch, deutet aber auf eine bestimmte Region unseres Gehirns hin, die zu trainieren sich lohnt: es ist ein Ausdruck dafür, dass du damit vom Autopiloten-System auf das bewusste System deines Gehirns umschaltest. Der Autopilot ermöglicht uns beispielsweise, Dinge routinemäßig zu erledigen. Du kennst wahrscheinlich das irritierende Gefühl, wenn du dich fragt, wie du gerade mit dem Auto von A nach B gekommen bist, dich aber nicht an die Fahrstrecke erinnern kannst. Während einer Studie haben amerikanische Wissenschaftler herausgefunden, dass der Mensch 47% seiner wachen Zeit “ausgecheckt“ hat. Das heißt, er lässt seine Gedanken schweifen und ist nicht bei der Sache, die er gerade tut. Dabei wurde auch herausgefunden, dass der Mensch während dieser Zeit nicht glücklich war.
Fast die Hälfte der Zeit tun wir etwas, das uns nicht glücklich macht! Der Umkehrschluss ist ein unbedingtes Argument für die Meditation: Sei im Moment, konzentriere dich auf das, was du gerade tust und schweife nicht ab. Dann bist du glücklicher. Das gilt tatsächlich für schöne und nicht so schöne Dinge gleichermaßen! Meditation ist Gesundheitsvorsorge Insbesondere die Achtsamkeits-Meditation bemüht sich um eine nicht wertende Wahrnehmung der Dinge, wie sie jetzt im Moment sind. Dadurch lernen wir, wieder Signale zu spüren, die der Körper uns gibt. Diese Art der Meditation bewirkt eine Verbesserung des psychischen Wohlbefindens, baut Stress ab und steigert die Lebensqualität. Auch eine Verbesserung des Immunsystems konnte nachgewiesen werden. Studien haben gezeigt, dass sich die graue Substanz in bestimmten Hirnregionen während eines 8-wöchigen Achtsamkeits-Meditationstrainings verändert hat. Bei Testpersonen, die einen hohen Stresslevel hatten, wurde vor und nach dem Training mittels Kernspintomographie die Dichte der grauen Substanz im Gehirn untersucht. Sie nahm zum Beispiel im Hippocampus zu, was eine Verbesserung der Funktion dieses Areals bedeutet. Der Hippocampus ist z.B. für Lernprozesse und die Verarbeitung von Emotionen zuständig. Um diese Veränderungen weiter zu erhalten, muss die Meditationspraxis jedoch aufrechterhalten werden. Wenn du also lernst, vom Autopiloten auf das bewusste System des Gehirns umzuschalten, kann dir das im Alltag in Situationen helfen, in denen du dir mal wieder Sorgen machst und immerzu über ein Problem grübelst. Immer dann, wenn deine Gewohnheiten, Annahmen und Erfahrungen dein Denken bestimmen. Wir neigen nämlich dazu, Dinge immer sofort zu bewerten, in Schubladen und Kategorien zu stecken. Konzentriere dich auf den Moment, sei achtsam, denn dann werden alle deine Sinne zum Leben erweckt. Dadurch kannst du diesen Mechanismus durchbrechen und die Realität besser wahrnehmen. So bist du flexibler darin, wie du auf Ereignisse reagieren kannst. Dass wir aber die restliche Zeit im Autopiloten Modus leben, ist völlig in Ordnung, denn alles andere wäre viel zu anstrengend für unser Gehirn und geistig ermüdend. So muss man auch glücklicherweise nicht jeden Morgen wieder darüber nachdenken, welches Bein zuerst in die Hose steigt – das macht der Autopilot für uns. Welche Form der Meditation ist die richtige? Wenn du neugierig bist, ob Meditation auch etwas für dich ist, probierst du vielleicht zu Beginn einfach verschiedene Dinge aus. Es gibt unterschiedliche Wege der Meditation. Das Stillsitzen auf der Yogamatte ist nur eine Möglichkeit. Auch Yoga, und Tai Chi führen zu mehr Ruhe, Klarheit und Gelassenheit und sind bewegte Meditation. Ausserdem haben die körperlichen Übungen auch einen wunderbaren gesundheitlichen Nutzen und schenken viel Energie! Gerade für Tai Chi empfiehlt es sich, einen Kurs zu besuchen, indem du die Grundtechniken lernst.
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird eingetragen, sobald er genehmigt wurde.
Hinterlasse eine Antwort. |